Hallo Leute,
gestern durfte ich meinen nagelneuen Skywatcher MAK 150/1800 PRO in Empfang nehmen
Eigentlich sollte es ein 180/2700 werden, bis ich durch gewisse Umstände zum neuen Nachdenken ansetzen musste.
Der 180er wiegt ca 8 kg, die auf dem Balkon erstmal auf die fest stehende Monti gehievt werden müssen. Das ist schon mit dem C8 eine heikle Angelegenheit, da ein einziger "Fehlgriff" das Ding abwärts sausen lassen würde - zumal das Teleskop etwas über die Reeling ragt und unter Umständen unter mir Leute auf der Terrasse sitzen können
Also schwenkte ich um zum 150er mit "nur" ca 5 kg - was auch schon genug an Gewicht ist. So ist es nun ein 150er geworden.
Gestern Abend das Gerät erstmal unter die Lupe genommen und heute erste Fotos bei Tage gemacht. Lasst Euch überraschen...
Zunächst mal was zur Verarbeitung.
Das Gerät macht von außen auf mich einen guten, soliden Eindruck. Natürlich habe ich mir als ziemlicher Optik Feti zuerst eben die Optik angeschaut. Also Deckel runter: Mann, mann, mann - da ist ja nicht mal ein Futzelchen auf der Optik, nirgends. Wie aus einem Reinraum.
Der Ring zur Fixierung der Meniskuslinse scheint mit 2 Lackpunkten gesichert (?) - zumindest jedoch so markiert, dass man den richtigen Sitz des Ringes wieder herstellen kann, nach einer eventuellen Demontage. Es scheint also, als ob der nicht zu fest angezogen ist und die Richtige Stellung gekennzeichnet ist.
Kann natürlich auch sein, dass das Plomben sind
aber ich glaube eher nicht. Jedenfalls habe ich noch nie gesehen, dass da der Ring verklebt/gekennzeichnet wird. Bei Refris schon. Aber eigentlich nicht bei MAK's.
Die grüne bläulich-violette Vergütung der Meniskuslinse lässt mich auf eine Breitband-Multi-Vergütung schließen. Ich finde an der keine Fehler.
Die Innenschwärzung reflektiert wie üblich etwas - wie es auch beim 127er MAK war (den ich nun etwas schweren Herzens verkauft habe). Ich habe da ehrlich nichts anderes erwartet. Eine Modifikation ist aber nicht geplant.
Was ich immer wieder bemängele ist die Tatsache, dass die Prismenschiene einfach an den Blechtubus geschraubt wird. Gut, am 150er sind von innen dann wenigstens Muttern gegen und nicht wie beim 127er, wo einfach nur ein Gewinde im Tubus ist. Aber diese Muttern wiederum sind doch ziemlich nah am Strahlengang, was zu Blenderscheinungen führen könnte - ich betone KÖNNTE
Wenn's mich packt, kommt eine längere Schiene her und die wird dann an die hintere Spiegelzelle und den vorderen Tubusring geschraubt.
Gleiches gilt übrigens für den Sucherhalter! Der gefällt mir auch nicht da auf dem Blech des Tubus. Der gehört ebenfalls ordentlich auf den hinteren Tubusring.
Der Fokussierknopf lässt sich so leicht drehen, dass man die Befürchtung bekommt, der Fokus könnte sich allein durch Husten verstellen. Ob das wirklich so ist weiß ich noch nicht. Allerdings genügt die kleinste Berührung um den Knopf zu drehen.
Shifting? - noch nicht beobachtet. Der Spiegel läuft super sauber auf dem Blendrohr. Weiteres wird sich zeigen.
Die Justierschrauben sind vernünftig angeordnet: Druck- und Zugschrauben sind nahe beieinander aber nicht (wie bei Intes zB) abgedeckt.
Die Justage muss ich noch checken, die scheint mir nicht ganz zu passen.
Die Bohrungen mit Gewinde sind sehr sauber gefertigt und gratfrei.
Die Abdeckungen sind gut und fest am Tubus. Die fallen so schnell nicht von alleine raus (wie bei meinem C8!).
Bilder:
Der MAK im Ganzen mit Sucher

Blick in den Tubus. Man sieht die glänzende Innenschwärzung.

Blick auf die Spiegelzelle

Mit dem zunächst letzten Bild sind wir auch schon beim nächsten Thema.
Mitgeliefert wird der ganz normale Skywatcher -> 1,25" Adapter mit aufgesetztem T2-Gewinde. Es ist also kein SC-Gewinde hinten dran. OK. Aber dann sah ich den Durchlass
du meine Güte! Das sind gerade mal ca 24 mm!
Also gut, für Planeten etc ist das ja OK - aber wenn ich nun doch mal die EOS hinten dran haben will? Also gibts dann wohl ordentlich Vignettierung!
Dann schaute ich noch mal vorne rein: Mann, das Blendrohr ist ja ein Nadelöhr
Und der Sekundärspeigel ist sowas von klein... Ja, das gibt weniger Obstruktion - aber was ist mit Vignettierung auf nem größeren Chip???
Also Fotostativ raus auf den Balkon, den schweren MAK drauf geschnallt, Zenitspiegel mit Okular hinten ran und das übliche Testmotiv angepeilt: das Panoramabad in Freudenstadt - Entfernung ca 4,8 km Luftlinie............
WOW!, tolles Bild schon mit dem alten TS WA 20 mm.
Nun die EOS hinten ran und Testfotos gemacht. Aber das klappte nicht so recht - da gibts einen Blaustich. Also UV-IR Sperrfilter vor.
Nochmal Fotos gemacht (den Fokus zu finden war echt schwer weil es so wackelte!) und siehe da
:
So ein Bild vom Panoramabad habe ich hier von meinem Balkon aus noch nie gemacht
Das ist ja wirklich viel versprechend!
Und Vignettierung? Ja, aber viel weniger als bei einem "normalen" Newton. Aber seht selbst:
Das ist die originale Aufnahme vom Panoramabad in ca 4,8 km Entfernung. Es wurde lediglich die Farbe korrigiert:

Und hier eine bearbeitete Version der vorigen Originalaufnahme (PS7: unscharfe Maske und "Reduce Noice"):

Die Vignettierung ist so gering, das habe ich so nicht erwartet. Jeweils kleine Bereiche in den Ecken werden abgedunkelt. Das Blendrohr hat innen nur ca 24 mm. Der Chip der EOS 350D ist 22,2 x 14,8 mm. Das sind Diagonal 26,7 mm.
Und dann die Schärfe... irre! Die gezeigten Bilder sind nicht abgeschnitten und zeigen den originalen Ausschnitt von 42 x 28 Bogenminuten mit dem 150er MAK und einer EOS 350D.
Na, das ist doch Klasse oder
Viele Grüße
Matthias
PS.: ACH JAAA! Die Katze habe ich nun tatsächlich vergessen, obwohl ich das Bild schon hochgeladen hatte!
Die guckte mir bei meiner Inspektion zu, indem sie sich es im Koffer für meinen Lappi bequem machte...
gestern durfte ich meinen nagelneuen Skywatcher MAK 150/1800 PRO in Empfang nehmen

Eigentlich sollte es ein 180/2700 werden, bis ich durch gewisse Umstände zum neuen Nachdenken ansetzen musste.
Der 180er wiegt ca 8 kg, die auf dem Balkon erstmal auf die fest stehende Monti gehievt werden müssen. Das ist schon mit dem C8 eine heikle Angelegenheit, da ein einziger "Fehlgriff" das Ding abwärts sausen lassen würde - zumal das Teleskop etwas über die Reeling ragt und unter Umständen unter mir Leute auf der Terrasse sitzen können

Also schwenkte ich um zum 150er mit "nur" ca 5 kg - was auch schon genug an Gewicht ist. So ist es nun ein 150er geworden.
Gestern Abend das Gerät erstmal unter die Lupe genommen und heute erste Fotos bei Tage gemacht. Lasst Euch überraschen...
Zunächst mal was zur Verarbeitung.
Das Gerät macht von außen auf mich einen guten, soliden Eindruck. Natürlich habe ich mir als ziemlicher Optik Feti zuerst eben die Optik angeschaut. Also Deckel runter: Mann, mann, mann - da ist ja nicht mal ein Futzelchen auf der Optik, nirgends. Wie aus einem Reinraum.
Der Ring zur Fixierung der Meniskuslinse scheint mit 2 Lackpunkten gesichert (?) - zumindest jedoch so markiert, dass man den richtigen Sitz des Ringes wieder herstellen kann, nach einer eventuellen Demontage. Es scheint also, als ob der nicht zu fest angezogen ist und die Richtige Stellung gekennzeichnet ist.
Kann natürlich auch sein, dass das Plomben sind

Die grüne bläulich-violette Vergütung der Meniskuslinse lässt mich auf eine Breitband-Multi-Vergütung schließen. Ich finde an der keine Fehler.
Die Innenschwärzung reflektiert wie üblich etwas - wie es auch beim 127er MAK war (den ich nun etwas schweren Herzens verkauft habe). Ich habe da ehrlich nichts anderes erwartet. Eine Modifikation ist aber nicht geplant.
Was ich immer wieder bemängele ist die Tatsache, dass die Prismenschiene einfach an den Blechtubus geschraubt wird. Gut, am 150er sind von innen dann wenigstens Muttern gegen und nicht wie beim 127er, wo einfach nur ein Gewinde im Tubus ist. Aber diese Muttern wiederum sind doch ziemlich nah am Strahlengang, was zu Blenderscheinungen führen könnte - ich betone KÖNNTE


Wenn's mich packt, kommt eine längere Schiene her und die wird dann an die hintere Spiegelzelle und den vorderen Tubusring geschraubt.
Gleiches gilt übrigens für den Sucherhalter! Der gefällt mir auch nicht da auf dem Blech des Tubus. Der gehört ebenfalls ordentlich auf den hinteren Tubusring.
Der Fokussierknopf lässt sich so leicht drehen, dass man die Befürchtung bekommt, der Fokus könnte sich allein durch Husten verstellen. Ob das wirklich so ist weiß ich noch nicht. Allerdings genügt die kleinste Berührung um den Knopf zu drehen.
Shifting? - noch nicht beobachtet. Der Spiegel läuft super sauber auf dem Blendrohr. Weiteres wird sich zeigen.
Die Justierschrauben sind vernünftig angeordnet: Druck- und Zugschrauben sind nahe beieinander aber nicht (wie bei Intes zB) abgedeckt.
Die Justage muss ich noch checken, die scheint mir nicht ganz zu passen.
Die Bohrungen mit Gewinde sind sehr sauber gefertigt und gratfrei.
Die Abdeckungen sind gut und fest am Tubus. Die fallen so schnell nicht von alleine raus (wie bei meinem C8!).
Bilder:
Der MAK im Ganzen mit Sucher
Blick in den Tubus. Man sieht die glänzende Innenschwärzung.
Blick auf die Spiegelzelle
Mit dem zunächst letzten Bild sind wir auch schon beim nächsten Thema.
Mitgeliefert wird der ganz normale Skywatcher -> 1,25" Adapter mit aufgesetztem T2-Gewinde. Es ist also kein SC-Gewinde hinten dran. OK. Aber dann sah ich den Durchlass


Also gut, für Planeten etc ist das ja OK - aber wenn ich nun doch mal die EOS hinten dran haben will? Also gibts dann wohl ordentlich Vignettierung!
Dann schaute ich noch mal vorne rein: Mann, das Blendrohr ist ja ein Nadelöhr

Also Fotostativ raus auf den Balkon, den schweren MAK drauf geschnallt, Zenitspiegel mit Okular hinten ran und das übliche Testmotiv angepeilt: das Panoramabad in Freudenstadt - Entfernung ca 4,8 km Luftlinie............
WOW!, tolles Bild schon mit dem alten TS WA 20 mm.
Nun die EOS hinten ran und Testfotos gemacht. Aber das klappte nicht so recht - da gibts einen Blaustich. Also UV-IR Sperrfilter vor.
Nochmal Fotos gemacht (den Fokus zu finden war echt schwer weil es so wackelte!) und siehe da

So ein Bild vom Panoramabad habe ich hier von meinem Balkon aus noch nie gemacht



Das ist ja wirklich viel versprechend!
Und Vignettierung? Ja, aber viel weniger als bei einem "normalen" Newton. Aber seht selbst:
Das ist die originale Aufnahme vom Panoramabad in ca 4,8 km Entfernung. Es wurde lediglich die Farbe korrigiert:
Und hier eine bearbeitete Version der vorigen Originalaufnahme (PS7: unscharfe Maske und "Reduce Noice"):
Die Vignettierung ist so gering, das habe ich so nicht erwartet. Jeweils kleine Bereiche in den Ecken werden abgedunkelt. Das Blendrohr hat innen nur ca 24 mm. Der Chip der EOS 350D ist 22,2 x 14,8 mm. Das sind Diagonal 26,7 mm.
Und dann die Schärfe... irre! Die gezeigten Bilder sind nicht abgeschnitten und zeigen den originalen Ausschnitt von 42 x 28 Bogenminuten mit dem 150er MAK und einer EOS 350D.
Na, das ist doch Klasse oder


Viele Grüße
Matthias
PS.: ACH JAAA! Die Katze habe ich nun tatsächlich vergessen, obwohl ich das Bild schon hochgeladen hatte!
Die guckte mir bei meiner Inspektion zu, indem sie sich es im Koffer für meinen Lappi bequem machte...
