Hallo Nachtschwärmer
habe gestern und heute mal am Mars ein paar Übungen gemacht. Das war möglich, weil hier ab und zu mal ein paar Lücken in der Wolkensoße aufblitzten.
Mars zeigt ja zur Zeit seine etwas interessantere Seite. Also dachte ich mir, dass ich es nochmal versuche aus dem Ei (das bei mir so oft rauskommt) ein wenigstens halbwegs rundes Planetenscheibchen zu machen. Dabei bin ich aber auf ganz andere Problemchen gestoßen...
Als ich so um 1993 in die Astronomie eingestiegen bin, war von digitaler Astro-Fotografie noch nicht all zu viel zu sehen. Das kam etwas später Ende der 90er zu mir unerschwinglichen Preisen. Also war chemisch angesagt. Planeten wurden grundsätzlich fokal oder in Projektion abgelichtet. Ich hatte zwar eine Barlow (eine normale 2fach von Meade - die habe ich noch heute) aber die kam so gut wie nie zum Einsatz, auch nicht visuell. Ist am C8 auch nicht so unbedingt notwendig. Die besten Ergebnisse gelangen mit einem Celestron Ultima 12,5mm am C8 in Projektion, mit dem ich eine Brennweite von ca 34m erzielte - mein Avatar hier im Forum ist so entstanden. Aber mit der Barlow hatte ich nie was gemacht, auch nicht testweise.
Nun ist ja durch die digitalen Möglichkeiten und WebCam alles etwas anders geworden in der Planetenfotografie. Die Barlow, die ich noch hatte, lieferte mir bei meinem Wiedereinstieg recht gute Dienste.Und weil man sich ja verbessern will, besorgte ich mir dann mal eine 2,5x Apo-Barlow von TS. Damit ist unter anderem mein erster Mars am Newton entstanden, der ja auch schon ganz gut war.
Nun will man ja nicht auf einem Fleck stehen bleiben sondern sich verbessern. Also spielte ich ein wenig rum - die Barlow von TS wurde dabei nicht ausgetauscht oder verändert. Komisch war aber nun, dass ich das erste Ergebnis am Mars seit dem nicht mal annähernd wiederholen konnte, obwohl das Seeing jedes Mal besser war, als am ersten Abend, wo der Mars entstanden ist. Beim genauen Hinsehen fällt mir dann auf, dass Mars (und letztes Jahr ja auch Jupiter) immer einen blauen und gegenüberliegend einen rötlichen Rand zeigt. Ich tippte zunächst auf die Justage, aber das wars nicht. Dann viel mir ein, dass die Barlow ein Mal unsanft den realen Boden des Balkon zu spüren bekam - die 1 1/4" Hülse hat eine kleine Macke. Aber die Linsen sind nicht verklemmt sondern schön "lose" in der Fassung. Außerdem habe ich den ersten Mars direkt NACH diesem "Fall" mit eben dieser Barlow und dem Newton gemacht. Bleibt für mich also zunächst nur der Schluss, dass ich da irgendeine Stellung der Barlow zu Newton und Kamera erwischt haben muss, wo das alles passte. Nur - die habe ich nie wieder so hinbekommen
Die Farbränder sieht man schon auf dem Bildschirm während der Aufnahmen. Komisch: die Farbränder bleiben dort, wo sie sind - egal wie ich das ganze verdrehe.
Als ich dann heute weiter spielte, nahm ich mir mal wieder die alte Barlow von Meade vor. Na das sah doch schon viel besser aus. Dann zusätzlich noch eine 2fach Linse mit Filtergewinde von einer Stino-TS-Barlow in den IR-Sperrfilter der TouCam geschraubt - auch das konnte sich sehen lassen
Die Apo-Barlow dagegen zeigte bei mir recht deutliche Farbe.
Und weil ich es nun wissen wollte, kramte ich den variablen Projektionsadapter und das 12,5mm Skywatcher SP raus, steckte alles irgendwie zusammen, TouCam hinten ran - JAAA, ich glaubs nicht!, das ist doch mal ein Bild
So. Nun könnt Ihr Euch vielleicht vorstellen, dass ich etwas ernüchtert bin was Barlows angeht (obwohl der Ausdruck "ernüchtert" die Sache nicht wirklich trifft). Ich weiß auch, dass man mit einer Billig-Barlow keine Top-Ergebnisse herzaubern kann. Aber 60 Ocken ist ja nicht wirklich "billig". Dass die Apo nun runtergefallen ist, ist natürlich richtig blöd und ich kann nicht 100%tig feststellen, ob das einen Einfluss hatte oder nicht. Fakt ist, dass mir die Farbränder auch schon letzten Herbst am Jupiter aufgefallen sind (aber nicht so krass wie jetzt am Mars), hier ein Thread dazu:
balkonsternwarten-netzwerk.de/…opic.php?f=9&t=1360#p7362
Ich wollte nun einfach mal in die Runde fragen, ob es ähnliche Erfahrungen gibt und ob jemand vielleicht weiß, was ich evtl. falsch mache?
Viele Grüße
Matthias

habe gestern und heute mal am Mars ein paar Übungen gemacht. Das war möglich, weil hier ab und zu mal ein paar Lücken in der Wolkensoße aufblitzten.
Mars zeigt ja zur Zeit seine etwas interessantere Seite. Also dachte ich mir, dass ich es nochmal versuche aus dem Ei (das bei mir so oft rauskommt) ein wenigstens halbwegs rundes Planetenscheibchen zu machen. Dabei bin ich aber auf ganz andere Problemchen gestoßen...
Als ich so um 1993 in die Astronomie eingestiegen bin, war von digitaler Astro-Fotografie noch nicht all zu viel zu sehen. Das kam etwas später Ende der 90er zu mir unerschwinglichen Preisen. Also war chemisch angesagt. Planeten wurden grundsätzlich fokal oder in Projektion abgelichtet. Ich hatte zwar eine Barlow (eine normale 2fach von Meade - die habe ich noch heute) aber die kam so gut wie nie zum Einsatz, auch nicht visuell. Ist am C8 auch nicht so unbedingt notwendig. Die besten Ergebnisse gelangen mit einem Celestron Ultima 12,5mm am C8 in Projektion, mit dem ich eine Brennweite von ca 34m erzielte - mein Avatar hier im Forum ist so entstanden. Aber mit der Barlow hatte ich nie was gemacht, auch nicht testweise.
Nun ist ja durch die digitalen Möglichkeiten und WebCam alles etwas anders geworden in der Planetenfotografie. Die Barlow, die ich noch hatte, lieferte mir bei meinem Wiedereinstieg recht gute Dienste.Und weil man sich ja verbessern will, besorgte ich mir dann mal eine 2,5x Apo-Barlow von TS. Damit ist unter anderem mein erster Mars am Newton entstanden, der ja auch schon ganz gut war.
Nun will man ja nicht auf einem Fleck stehen bleiben sondern sich verbessern. Also spielte ich ein wenig rum - die Barlow von TS wurde dabei nicht ausgetauscht oder verändert. Komisch war aber nun, dass ich das erste Ergebnis am Mars seit dem nicht mal annähernd wiederholen konnte, obwohl das Seeing jedes Mal besser war, als am ersten Abend, wo der Mars entstanden ist. Beim genauen Hinsehen fällt mir dann auf, dass Mars (und letztes Jahr ja auch Jupiter) immer einen blauen und gegenüberliegend einen rötlichen Rand zeigt. Ich tippte zunächst auf die Justage, aber das wars nicht. Dann viel mir ein, dass die Barlow ein Mal unsanft den realen Boden des Balkon zu spüren bekam - die 1 1/4" Hülse hat eine kleine Macke. Aber die Linsen sind nicht verklemmt sondern schön "lose" in der Fassung. Außerdem habe ich den ersten Mars direkt NACH diesem "Fall" mit eben dieser Barlow und dem Newton gemacht. Bleibt für mich also zunächst nur der Schluss, dass ich da irgendeine Stellung der Barlow zu Newton und Kamera erwischt haben muss, wo das alles passte. Nur - die habe ich nie wieder so hinbekommen

Als ich dann heute weiter spielte, nahm ich mir mal wieder die alte Barlow von Meade vor. Na das sah doch schon viel besser aus. Dann zusätzlich noch eine 2fach Linse mit Filtergewinde von einer Stino-TS-Barlow in den IR-Sperrfilter der TouCam geschraubt - auch das konnte sich sehen lassen

Und weil ich es nun wissen wollte, kramte ich den variablen Projektionsadapter und das 12,5mm Skywatcher SP raus, steckte alles irgendwie zusammen, TouCam hinten ran - JAAA, ich glaubs nicht!, das ist doch mal ein Bild

So. Nun könnt Ihr Euch vielleicht vorstellen, dass ich etwas ernüchtert bin was Barlows angeht (obwohl der Ausdruck "ernüchtert" die Sache nicht wirklich trifft). Ich weiß auch, dass man mit einer Billig-Barlow keine Top-Ergebnisse herzaubern kann. Aber 60 Ocken ist ja nicht wirklich "billig". Dass die Apo nun runtergefallen ist, ist natürlich richtig blöd und ich kann nicht 100%tig feststellen, ob das einen Einfluss hatte oder nicht. Fakt ist, dass mir die Farbränder auch schon letzten Herbst am Jupiter aufgefallen sind (aber nicht so krass wie jetzt am Mars), hier ein Thread dazu:
balkonsternwarten-netzwerk.de/…opic.php?f=9&t=1360#p7362
Ich wollte nun einfach mal in die Runde fragen, ob es ähnliche Erfahrungen gibt und ob jemand vielleicht weiß, was ich evtl. falsch mache?
Viele Grüße
Matthias