Moin zusammen!
Mich hat der Bastelwahn erwischt......
TEIL I
Seit längerem hab ich rumüberlegt. Ich glaube, mit dem C8 gelingen zwar schöne Mond- und Planetenbilder, mich dürstet aber nach mehr
Seit Jahren fristete im Keller mein GSO 12" f/5 ehr ein Schattendasein, da ich mit einer Kamera nicht in den Fokus gekommen bin.
Nach reichlicher Überlegung hatte ich mich entschlossen, den Hauptspiegel nach vorne zu setzen und den Tubus zu kürzen. Einige Experimente später hatte ich dann eine Annährung an das richtige Fokusmaß, der Tubus musste um 6cm Federn lassen.
Also erstmal Spiegelzelle raus. Das ging relativ einfach, die wird nur von 6 Schrauben gehalten. Den Fangspiegel hab ich drinnen gelassen, da gabs nur ein Plastiktütenverhüterli drüber.
Dann das Maß zum kürzen angezeichnet und gaaaaanz wichtig, die Bohrungen für die Schrauben als langen Strich markiert. Dem Tubus bin ich dann mit der Flex zu Leibe gerückt:

Die Schnittkante hab ich mit Tape geschützt, so konnte man auch schön entlangschneiden:

Dann neue Löcher gebohrt, das Maß von der eigentlichen Endkante hat man ja noch am abgeschnittenen Rest:

Ich habe mit nem kleinen Bohrer vorgebohrt und ein abgerundetes Holz von innen gegengehalten, sonst biegt man das Blech nach innen
Da ich einmal dabei war, hab ich das ganze noch schön mit Schultafellack gestrichen, da vorher das Innere doch stark gespiegelt hat und Schrauben bzw. Muttern gar nicht geschwärzt waren:

Spiegelzelle wieder rein, alle Schraubenlöcher hatten gepasst. Nun noch fix mit dem Laser justiert, auch dass passte und aus der Garage den seeeeehr tiefen Vollmond ins Visier genommen:

Fokus passt
In der Spiegelzelle waren noch 3 ungenutzte Gewindebohrungen, da hab ich 3 Augenschrauben reingedreht, nun kann ich den Newton auf die Spiegelzelle stellen, ohne dass er auf den Feststellschrauben der Justierung steht.
Und die sind noch zu was anderem nütze, man kann hinten Gewicht dranhängen, da der Dobson sehr kopflastig geworden ist.
TEIL 2
Die Dobsonmontierung hat natürlich auf Grund ihrer einfachen Konstruktion den Mangel, dass man für Aufnahmen beide Achsen händisch nachführen muss. Das wird dann bei angepeilten 3 Metern Brennweite aber zum Gedultsspiel. Aber auch hier gibt es Abhilfe:
Eine so genannte Equatorialplattform. Die gibt es in verschiedensten Ausführungen, das Grundprinziep ist aber gleich. Mittels Kreissegmenten, deren Winkel von der geografischen Breite abhängt, wird die Plattform, auf welcher der Dobson steht, der Erdrotation nachgeführt.
Eine kurze suche im Netz führte mich auf die Seite von Reiner Vogel, welcher grundlegende Berechnungen und Zeichnungen dazu frei auf seiner Seite anbietet:
reinervogel.net/index.html?/Plattform/Bauplan.html
Und schon war ich wieder im Bastelwahn
Ich hab mich für die große VNS-Plattform entschieden. Nach einigen Anpassungen der Zeichnung (das sind auf der Seite nur Hilfen, keine fertigen Pläne) hat mir ein Bekannter aus 10mm starken Siebdruckplattenresten das Grundgerüst sowie die Kreissegmente gefräßt:

Da Herr Vogel auf seiner Zeichnung mehrere Kreissegmente für Breiten von 48-56 Grad hat, habe ich nun einen ganzen Satz, der Holzwurm hat gleich alle gebaut
die Teile hab ich zusätzlich mit 10mm Sperrholz beplankt, alle Teile sind nochmal neben Schraubverbindungen zusätzlich mit Konstruktionsklebstoff verklebt. Da ist ne ganze Kartusche von draufgegangen.
Die Segmente hab ich zusätzlich noch mit einem Stahlstreifen als Lauffläche versehen, ebenfalls mit Konstruktionskleber aufgeklebt, das sieht man hier am schon fast fertigen Oberteil recht gut:

Die Segmente laufen dann auf 10mm-Wellen in Kugellagern auf dem Unterteil:

Dazu habe ich die Auflageflächen für die Lager nochmal mit MDF verstärkt:

Das Nordlager muss natürlich die Drehbewegung mitmachen. Dazu hatte ich mir ein Kugelpfannengelenk überlegt, die Kugel auf dem Unterteil ist ein Türknauf aus Edelstahl, die Pfanne im Oberteil eine Buchse aus Teflon, welche ich noch hatte.
Als Antrieb habe ich recht günstig einen Celestron Astromaster RA-Antrieb erstanden, welcher über einen flexieblen Wellenkoppler zuerst von 10mm auf die üblichen 6mm verjüngt wird, damit man die Motoreinheit ankoppeln kann.
Das Ganze dann noch etwas mit Farbe aufgehübscht.
Das fertige Oberteil:

Das Unterteil:

Und das Ganze zusammen:


Die goldfarbenen Winkel sind Anschläge, damit mir die Segmente nicht von den Achsen runterlaufen. Das Oberteil hat auch Haltepunkte für die Füße der Rockerbox bekommen.
Der Motor hat auch ein Netzteil spendiert bekommen, da er so zu schuften hat, dass der 9V-Block ruckzuck leer war.
Und so sieht das Ganze mit Teleskop aus:



Und das Ganze in Bewegung:
Es läuft tatsächlich
Ich hatte erst bedenken, das rutscht durch, oder das Motörchen schaffts nicht. Aber es läuft erstmal. Ich bin gespannt, wie genau das Ganze sein wird, ein Test am lebenden Objekt steht natürlich noch aus.
Bis dahin erstmal
Mich hat der Bastelwahn erwischt......

TEIL I
Seit längerem hab ich rumüberlegt. Ich glaube, mit dem C8 gelingen zwar schöne Mond- und Planetenbilder, mich dürstet aber nach mehr

Nach reichlicher Überlegung hatte ich mich entschlossen, den Hauptspiegel nach vorne zu setzen und den Tubus zu kürzen. Einige Experimente später hatte ich dann eine Annährung an das richtige Fokusmaß, der Tubus musste um 6cm Federn lassen.
Also erstmal Spiegelzelle raus. Das ging relativ einfach, die wird nur von 6 Schrauben gehalten. Den Fangspiegel hab ich drinnen gelassen, da gabs nur ein Plastiktütenverhüterli drüber.
Dann das Maß zum kürzen angezeichnet und gaaaaanz wichtig, die Bohrungen für die Schrauben als langen Strich markiert. Dem Tubus bin ich dann mit der Flex zu Leibe gerückt:

Die Schnittkante hab ich mit Tape geschützt, so konnte man auch schön entlangschneiden:

Dann neue Löcher gebohrt, das Maß von der eigentlichen Endkante hat man ja noch am abgeschnittenen Rest:

Ich habe mit nem kleinen Bohrer vorgebohrt und ein abgerundetes Holz von innen gegengehalten, sonst biegt man das Blech nach innen

Da ich einmal dabei war, hab ich das ganze noch schön mit Schultafellack gestrichen, da vorher das Innere doch stark gespiegelt hat und Schrauben bzw. Muttern gar nicht geschwärzt waren:

Spiegelzelle wieder rein, alle Schraubenlöcher hatten gepasst. Nun noch fix mit dem Laser justiert, auch dass passte und aus der Garage den seeeeehr tiefen Vollmond ins Visier genommen:

Fokus passt

In der Spiegelzelle waren noch 3 ungenutzte Gewindebohrungen, da hab ich 3 Augenschrauben reingedreht, nun kann ich den Newton auf die Spiegelzelle stellen, ohne dass er auf den Feststellschrauben der Justierung steht.
Und die sind noch zu was anderem nütze, man kann hinten Gewicht dranhängen, da der Dobson sehr kopflastig geworden ist.
TEIL 2
Die Dobsonmontierung hat natürlich auf Grund ihrer einfachen Konstruktion den Mangel, dass man für Aufnahmen beide Achsen händisch nachführen muss. Das wird dann bei angepeilten 3 Metern Brennweite aber zum Gedultsspiel. Aber auch hier gibt es Abhilfe:
Eine so genannte Equatorialplattform. Die gibt es in verschiedensten Ausführungen, das Grundprinziep ist aber gleich. Mittels Kreissegmenten, deren Winkel von der geografischen Breite abhängt, wird die Plattform, auf welcher der Dobson steht, der Erdrotation nachgeführt.
Eine kurze suche im Netz führte mich auf die Seite von Reiner Vogel, welcher grundlegende Berechnungen und Zeichnungen dazu frei auf seiner Seite anbietet:
reinervogel.net/index.html?/Plattform/Bauplan.html
Und schon war ich wieder im Bastelwahn

Ich hab mich für die große VNS-Plattform entschieden. Nach einigen Anpassungen der Zeichnung (das sind auf der Seite nur Hilfen, keine fertigen Pläne) hat mir ein Bekannter aus 10mm starken Siebdruckplattenresten das Grundgerüst sowie die Kreissegmente gefräßt:

Da Herr Vogel auf seiner Zeichnung mehrere Kreissegmente für Breiten von 48-56 Grad hat, habe ich nun einen ganzen Satz, der Holzwurm hat gleich alle gebaut

die Teile hab ich zusätzlich mit 10mm Sperrholz beplankt, alle Teile sind nochmal neben Schraubverbindungen zusätzlich mit Konstruktionsklebstoff verklebt. Da ist ne ganze Kartusche von draufgegangen.
Die Segmente hab ich zusätzlich noch mit einem Stahlstreifen als Lauffläche versehen, ebenfalls mit Konstruktionskleber aufgeklebt, das sieht man hier am schon fast fertigen Oberteil recht gut:

Die Segmente laufen dann auf 10mm-Wellen in Kugellagern auf dem Unterteil:

Dazu habe ich die Auflageflächen für die Lager nochmal mit MDF verstärkt:

Das Nordlager muss natürlich die Drehbewegung mitmachen. Dazu hatte ich mir ein Kugelpfannengelenk überlegt, die Kugel auf dem Unterteil ist ein Türknauf aus Edelstahl, die Pfanne im Oberteil eine Buchse aus Teflon, welche ich noch hatte.
Als Antrieb habe ich recht günstig einen Celestron Astromaster RA-Antrieb erstanden, welcher über einen flexieblen Wellenkoppler zuerst von 10mm auf die üblichen 6mm verjüngt wird, damit man die Motoreinheit ankoppeln kann.
Das Ganze dann noch etwas mit Farbe aufgehübscht.
Das fertige Oberteil:

Das Unterteil:

Und das Ganze zusammen:


Die goldfarbenen Winkel sind Anschläge, damit mir die Segmente nicht von den Achsen runterlaufen. Das Oberteil hat auch Haltepunkte für die Füße der Rockerbox bekommen.
Der Motor hat auch ein Netzteil spendiert bekommen, da er so zu schuften hat, dass der 9V-Block ruckzuck leer war.
Und so sieht das Ganze mit Teleskop aus:



Und das Ganze in Bewegung:
Es läuft tatsächlich

Bis dahin erstmal

Viele Grüße,
Micha
"Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
Meine Bilder auf AstroBin
Micha
"Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!"- Karat, Der Blaue Planet, 1982
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