Liebe Sternfreunde,
heute möchte ich ein Bild zeigen, das von mir fast vergessen war. Ich meine den Rosettennebel, der in der selben Nacht wie der Orionnebel zur Aufnahme kam.
Vergessen deswegen, weil das seeing an sich schon nicht gut war. Im Verlaufe der Nacht wurde die Luftunruhe dann aber noch einmal schlechter.
Hiervon betroffen sind die Einzelframes mit kürzerer Wellenlänge, also G,B und Oiii. Die dreiminütigen Einzelframes in G und B waren nicht zu gebrauchen.
Die Oiii-Frames so lala. zum Glück hatte ich aber noch zusätzlich 30"-Frames in RGB angefertigt. Diese sind in das Bild eingeflossen.
Auch die CLS-CCD-Aufnahmen sind nicht verwertet. Aufnahmen bei größeren Wellenlängen (R,Ha,ProPlanet642BP) aber für die Verhältnisse gut.
Das hat damit zu tun, dass ich die Aufnahmen im roten Bereich gerne an den Anfang stelle, also vor dem Meridian. Das Berliner Stadtzentrum liegt von
mir aus gesehen in Südost. Die Himmelshelligkeit nimmt zu größeren Azimuten dann stetig ab. Die Himmelshelligkeit beeinträchtigt die Aufnahmen in kürzeren
Wellenlängen viel stärker als im Roten. Die Rotaufnahmen sind auch bei größerer Himmelshelligkeit noch brauchbar, daher an den Anfang.
Damit aber noch nicht genug. Eine spezielle Eigenart meines Blkons kommt noch dazu. Der Balkon ist im obersten Geschoss des Wohnhauses. Über dem Balkon
ist ein Dachüberstand, Neigung so 30°. Hier kann sich in der kalten Jahreszeit für längere Zeit (einige Minuten) Warmluft halten. Bereits das Öffnen meiner Balkontür
reicht dann aus, dieses Reservoire unterm Dach aufzufüllen. Objekte in größerer Höhe werden problematisch. Der optimale Deklinationsbereich liegt (kalte
Jahreszeit) bei -10°-20°Dekl.. Der Rosettennebel nördlich des Himmelsäquators ist schon spürbar betroffen.
Und schließlich: Gebäudeseeing westlich des Meridians.
Die Aufnahmenacht war schon ziemlich kalt! Aber nimmer verzagen!
Nun aber zu dem Bild:
Aufnahmenacht: 09./10. Januar 2024
Ort: Hennigsdorf, Balkon
ZWO ASI294mmPro an 350mm/f5-APO
eingeflossene Frames:
R:8x30"; G:8x30"; B:10x30"; L(ProPlanet642BP):8x5'; Ha:10x5'; Oiii:10x5'
Bedingungen: sehr klare Luft, schlechtes Seeing, sehr kalt
Bearbeitung: PI,PS,NeatImage, Starnet++
Die Farbgebung des Nebels ist bewusst zurückhaltend.
Bei der qualitativen Angleichung der einzelnen Kanäle hat der BlurXTerminator ausgezeichnete Arbeit geleistet.
Der Luminanzkanal besteht zu 100% aus den ProPlanet642BP-Frames.
Die Sterne sind als LRGB (ohne Ha,Oiii) genommen.
für das Hauptobjekt habe ich gemischt: R: 20%R + 80%Ha; G und B jeweils 2/3 Oiii.
Beeindruckend ist die Detailfülle.
gute Arbeit hat hier auch das PI-Script "DarkStructurEnhance" geleistet.
Entrauschen/Schärfen in kleinen Schritten mit NeatImage/PS.
Das Schärfen und Entrauschen immer sehr vorsichtig, dafür lieber 4-5 Durchläufe.
Unschärfemaskierung bei sehr großen Radien (20-50) und kleinem Betrag (10%) brachte viel.
Die Detailfülle hat mich angesichts der schlechten Bedingungen doch überrascht.
Ich wünsche euch viele schöne klare Nächte
Micha
heute möchte ich ein Bild zeigen, das von mir fast vergessen war. Ich meine den Rosettennebel, der in der selben Nacht wie der Orionnebel zur Aufnahme kam.
Vergessen deswegen, weil das seeing an sich schon nicht gut war. Im Verlaufe der Nacht wurde die Luftunruhe dann aber noch einmal schlechter.
Hiervon betroffen sind die Einzelframes mit kürzerer Wellenlänge, also G,B und Oiii. Die dreiminütigen Einzelframes in G und B waren nicht zu gebrauchen.
Die Oiii-Frames so lala. zum Glück hatte ich aber noch zusätzlich 30"-Frames in RGB angefertigt. Diese sind in das Bild eingeflossen.
Auch die CLS-CCD-Aufnahmen sind nicht verwertet. Aufnahmen bei größeren Wellenlängen (R,Ha,ProPlanet642BP) aber für die Verhältnisse gut.
Das hat damit zu tun, dass ich die Aufnahmen im roten Bereich gerne an den Anfang stelle, also vor dem Meridian. Das Berliner Stadtzentrum liegt von
mir aus gesehen in Südost. Die Himmelshelligkeit nimmt zu größeren Azimuten dann stetig ab. Die Himmelshelligkeit beeinträchtigt die Aufnahmen in kürzeren
Wellenlängen viel stärker als im Roten. Die Rotaufnahmen sind auch bei größerer Himmelshelligkeit noch brauchbar, daher an den Anfang.
Damit aber noch nicht genug. Eine spezielle Eigenart meines Blkons kommt noch dazu. Der Balkon ist im obersten Geschoss des Wohnhauses. Über dem Balkon
ist ein Dachüberstand, Neigung so 30°. Hier kann sich in der kalten Jahreszeit für längere Zeit (einige Minuten) Warmluft halten. Bereits das Öffnen meiner Balkontür
reicht dann aus, dieses Reservoire unterm Dach aufzufüllen. Objekte in größerer Höhe werden problematisch. Der optimale Deklinationsbereich liegt (kalte
Jahreszeit) bei -10°-20°Dekl.. Der Rosettennebel nördlich des Himmelsäquators ist schon spürbar betroffen.
Und schließlich: Gebäudeseeing westlich des Meridians.
Die Aufnahmenacht war schon ziemlich kalt! Aber nimmer verzagen!
Nun aber zu dem Bild:
Aufnahmenacht: 09./10. Januar 2024
Ort: Hennigsdorf, Balkon
ZWO ASI294mmPro an 350mm/f5-APO
eingeflossene Frames:
R:8x30"; G:8x30"; B:10x30"; L(ProPlanet642BP):8x5'; Ha:10x5'; Oiii:10x5'
Bedingungen: sehr klare Luft, schlechtes Seeing, sehr kalt
Bearbeitung: PI,PS,NeatImage, Starnet++
Die Farbgebung des Nebels ist bewusst zurückhaltend.
Bei der qualitativen Angleichung der einzelnen Kanäle hat der BlurXTerminator ausgezeichnete Arbeit geleistet.
Der Luminanzkanal besteht zu 100% aus den ProPlanet642BP-Frames.
Die Sterne sind als LRGB (ohne Ha,Oiii) genommen.
für das Hauptobjekt habe ich gemischt: R: 20%R + 80%Ha; G und B jeweils 2/3 Oiii.
Beeindruckend ist die Detailfülle.
gute Arbeit hat hier auch das PI-Script "DarkStructurEnhance" geleistet.
Entrauschen/Schärfen in kleinen Schritten mit NeatImage/PS.
Das Schärfen und Entrauschen immer sehr vorsichtig, dafür lieber 4-5 Durchläufe.
Unschärfemaskierung bei sehr großen Radien (20-50) und kleinem Betrag (10%) brachte viel.
Die Detailfülle hat mich angesichts der schlechten Bedingungen doch überrascht.
Ich wünsche euch viele schöne klare Nächte
Micha
Ich bin Michael
Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.
Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.
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