Hallo liebe Sternfreunde,
vor einiger Zeit habe ich mir den ASKAR FMA135, ein f4.5/ ED-Triplet-APO, zugelegt.
War höchste Zeit, ihn durchzutesten. Der erste Versuch ging Richtung Pfeifennebel.
Etwas mehr möchte ich zu dieser Optik anhand einer Farbaufnahme sagen. Und zwar konnte ich jetzt Anfang August in zwei Nächten
die Schildwolke aufnehmen. Bin sehr gespannt, wie das geworden ist.
Hier also der erste Versuch:
Aufnahmeort: Hennigsdorf/Balkon
Aufnahmezeit: Nächte v. 29./30.07. , 05./06.08 und 06./07.08 2024
ZWO ASI294mmPro an ASKAR135 f4.5-APO
Filter: PrpPlanet642BP, 19 x 5' (Gain120) und 10 x 30" (Gain0), Binning1
Bedingungen: 1.Nacht: nach Durchzug von Schleierwolken gut; 2.Nacht: Abbruch wegen Schleierwolken; 3.Nacht: sehr gut
Bearbeitung: PI,PS,NeatImage
Auf Farbkanalaufnahmen habe ich komplett verzichtet: Die G- und B-Aufnahmen reichen in der Tiefe nie und nimmer an die L-Aufnahmen mit dem ProPlanet heran,
Objekt stand ja keine 10° über dem Horizont.
Aus den kurz- und langbelichteten Aufnahmen habe ich in PI ein HDR erstellt.
Bearbeitung wieder getrennt nach Sterne und Hintergrund.
Die Fotografie von Dunkelnebeln der Sommermilchstraße ist eine dankbare Angelegenheit, vorausgesetzt, die Dunkelnebel stehen vor den hellen Sternwolken der
Milchstraße. Ist das nicht der Fall, dann hat man keine Chance. (Beispiel: Dunkelnebel nördlich von Antares - geht von meinem Balkon aus definitiv nicht.)
Der Pfeifennebel steht da zum Glück vor ausgedehnten Sternwolken.
Allerdings war Ende Juli die Saison für dieses Objekt fast schon wieder vorbei.
Das ASKAR135 hat an meiner Kamera ein Aufnahmefeld von 8,6° x 5,2°. Für den Pfeifennebel schon knapp. Hinzu kam, dass im Süden des Aufnahmefeldes dann
schon die Baumwipfel durchzogen. Das Bild ist daher beschnitten. Wegen der erforderlichen Verkleinerung des Bildes auf 3000px sind die Sterne undersampelt.
Das ist in der Originalgröße nicht der Fall. Das Bild deckt den Deklinationsbereich zwischen -23,5° und -28,5° etwa ab.
Wegen des großen Aufnahmefeldes und der geringen Höhe über dem Horizont war es notwendig, eine Kompensation des Bildkontrastes vorzunehmen.
Das ist zum einen wegen der Abhängigkeit der Extinktion von der Höhe erforderlich, aber auch wegen der größeren Aufhellung des Himmels Richtung Horizont.
Mit plausiblen Werten für die Höhe (Bildmitte etwa 9,5°) ergibt sich der Unterschied in der Extinktion zwischen oberen und unteren Bildrand
in Intensitäten ausgedrückt als Verhältnis 1/2 (visuell) bzw. 3/4 (642BP).
Die Himmelsaufhellung zu Horizont zu lässt sich quantitativ kaum erfassen.
Im Ergebnis ist der Bildkontrast sehr stark von der Höhe abhängig.
Die Kompensation lässt sich am einfachsten in PS mit maskierten Ebenen durchführen. Eine kontrastverstärkte Ebene wird maskiert.
Schön, hier PI und PS Hand in Hand gehen zu lassen:
In Pixelmath erzeugt folgende Formel eine lineare Verlaufsform, die den Neigungswinkel der Kamera zum Horizont berücksichtigt.
Ich habe hier 7,3° angenommen, ein guter Mittelwert.
Hier die Formel in Pixelmath: (cos(a)*ypos()+sin(a)*xpos())/(sin(a)*width()+cos(a)*height()).
Der Winkel a ist die Kameraneigung in Bogenmaß.
Das mit PI erzeugte Verlaufsbild lässt sich gut in die Maske(n) der PS-Ebenen zur Weiterbearbeitung einfügen.
Die Fülle an Dunkelnebel-Strukturen ist erstaunlich. Ich hatte mir auch die Mühe gemacht, diese Nebel nach dem Barnard- bzw. LDN-Katalog zu
identifizieren. Geschafft hab ich's, aber das Ganze wird dann unübersichtlich. Es sind einfach zu viele.
Hier ist aber noch ein Ausschnitt der Aufnahme in Originalgröße. Die Sternefülle ist schon enorm:
Der hellste Stern im Bild ist θ Oph.
Ich wünsche Euch viele schöne klare Nächte.
Micha
vor einiger Zeit habe ich mir den ASKAR FMA135, ein f4.5/ ED-Triplet-APO, zugelegt.
War höchste Zeit, ihn durchzutesten. Der erste Versuch ging Richtung Pfeifennebel.
Etwas mehr möchte ich zu dieser Optik anhand einer Farbaufnahme sagen. Und zwar konnte ich jetzt Anfang August in zwei Nächten
die Schildwolke aufnehmen. Bin sehr gespannt, wie das geworden ist.
Hier also der erste Versuch:
Aufnahmeort: Hennigsdorf/Balkon
Aufnahmezeit: Nächte v. 29./30.07. , 05./06.08 und 06./07.08 2024
ZWO ASI294mmPro an ASKAR135 f4.5-APO
Filter: PrpPlanet642BP, 19 x 5' (Gain120) und 10 x 30" (Gain0), Binning1
Bedingungen: 1.Nacht: nach Durchzug von Schleierwolken gut; 2.Nacht: Abbruch wegen Schleierwolken; 3.Nacht: sehr gut
Bearbeitung: PI,PS,NeatImage
Auf Farbkanalaufnahmen habe ich komplett verzichtet: Die G- und B-Aufnahmen reichen in der Tiefe nie und nimmer an die L-Aufnahmen mit dem ProPlanet heran,
Objekt stand ja keine 10° über dem Horizont.
Aus den kurz- und langbelichteten Aufnahmen habe ich in PI ein HDR erstellt.
Bearbeitung wieder getrennt nach Sterne und Hintergrund.
Die Fotografie von Dunkelnebeln der Sommermilchstraße ist eine dankbare Angelegenheit, vorausgesetzt, die Dunkelnebel stehen vor den hellen Sternwolken der
Milchstraße. Ist das nicht der Fall, dann hat man keine Chance. (Beispiel: Dunkelnebel nördlich von Antares - geht von meinem Balkon aus definitiv nicht.)
Der Pfeifennebel steht da zum Glück vor ausgedehnten Sternwolken.
Allerdings war Ende Juli die Saison für dieses Objekt fast schon wieder vorbei.
Das ASKAR135 hat an meiner Kamera ein Aufnahmefeld von 8,6° x 5,2°. Für den Pfeifennebel schon knapp. Hinzu kam, dass im Süden des Aufnahmefeldes dann
schon die Baumwipfel durchzogen. Das Bild ist daher beschnitten. Wegen der erforderlichen Verkleinerung des Bildes auf 3000px sind die Sterne undersampelt.
Das ist in der Originalgröße nicht der Fall. Das Bild deckt den Deklinationsbereich zwischen -23,5° und -28,5° etwa ab.
Wegen des großen Aufnahmefeldes und der geringen Höhe über dem Horizont war es notwendig, eine Kompensation des Bildkontrastes vorzunehmen.
Das ist zum einen wegen der Abhängigkeit der Extinktion von der Höhe erforderlich, aber auch wegen der größeren Aufhellung des Himmels Richtung Horizont.
Mit plausiblen Werten für die Höhe (Bildmitte etwa 9,5°) ergibt sich der Unterschied in der Extinktion zwischen oberen und unteren Bildrand
in Intensitäten ausgedrückt als Verhältnis 1/2 (visuell) bzw. 3/4 (642BP).
Die Himmelsaufhellung zu Horizont zu lässt sich quantitativ kaum erfassen.
Im Ergebnis ist der Bildkontrast sehr stark von der Höhe abhängig.
Die Kompensation lässt sich am einfachsten in PS mit maskierten Ebenen durchführen. Eine kontrastverstärkte Ebene wird maskiert.
Schön, hier PI und PS Hand in Hand gehen zu lassen:
In Pixelmath erzeugt folgende Formel eine lineare Verlaufsform, die den Neigungswinkel der Kamera zum Horizont berücksichtigt.
Ich habe hier 7,3° angenommen, ein guter Mittelwert.
Hier die Formel in Pixelmath: (cos(a)*ypos()+sin(a)*xpos())/(sin(a)*width()+cos(a)*height()).
Der Winkel a ist die Kameraneigung in Bogenmaß.
Das mit PI erzeugte Verlaufsbild lässt sich gut in die Maske(n) der PS-Ebenen zur Weiterbearbeitung einfügen.
Die Fülle an Dunkelnebel-Strukturen ist erstaunlich. Ich hatte mir auch die Mühe gemacht, diese Nebel nach dem Barnard- bzw. LDN-Katalog zu
identifizieren. Geschafft hab ich's, aber das Ganze wird dann unübersichtlich. Es sind einfach zu viele.
Hier ist aber noch ein Ausschnitt der Aufnahme in Originalgröße. Die Sternefülle ist schon enorm:
Der hellste Stern im Bild ist θ Oph.
Ich wünsche Euch viele schöne klare Nächte.
Micha
Ich bin Michael
Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.
Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.